Ziel und Zweck der Snowland Children Foundation und der Stiftungsrat
Mit der Besetzung Tibets durch China Ende der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts haben etwa 150,000 Tibeter durch Flucht ihre Heimat verloren. Noch immer verlassen Tibeter das besetzte Tibet, da die freie Ausübung ihres Glaubens häufig nicht möglich ist oder sie in ihrer Lebensweise eingeschränkt werden. Besonders die Nomaden leiden darunter, dass ihr traditionelles Leben durch eine massive Ausbeutung der natürlichen Ressourcen verunmöglicht wird.
Mittlerweile leben deutlich mehr Chinesen als Tibeter (geschätzte sechs Millionen) in Tibet. Damit ist das Überleben der Tibeter als Volk mit seinen tibetischen Traditionen und buddhistischem gefährdet. In den Schulen lernen die Kinder chinesisch, Tibetisch wird in den offiziellen Schulen nicht gesprochen.
In der Diaspora Indien, Nepal oder anderen Himalaya-Staaten ist das Überleben als Volk ebenso in Frage gestellt, da Berufsaussichten trotz guter Schulbildung häufig sehr schlecht sind. In Indien gehen die meisten tibetischen Kinder in eine der TCV-Schulen (tibetische Kinderdörfer). Häufig werden sie dort von einem „Sponsor“ aus dem Ausland unterstützt. Nach Beendigung der Schule stehen sie häufig vor dem „Nichts“. Aufgrund der schlechten Berufsaussichten versuchen sie dann zunehmend, nach Europa, Australien oder auch den USA auszuwandern. Falls sie dort aufgenommen werden, ingtegrieren sie sich in diesen „Zweit-Auswanderungsländern“ ausserordentlich schnell. Allerdings laufen sie als Volk damit gleichzeitig Gefahr, völlig im anderen Land assimiliert zu werden.
Handelsregister Eintragung
Die Snowland Children Foundation ist im Handelsregisteramt des Kanton Thurgau am 13. Juli 2017 unter der Firmen-Nummer CHE-431.716.734 eingetragen worden. Das Original kann hier eingesehen werden:
Eintrag im Handelsregister (PDF)
Mittlerweile wurde der Stiftungsrat zum 2. Mal ergänzt und wir haben nun 4 Tibeter und 4 Nicht-Tibeter im Stiftungsrat (siehe dort). Hier findet sich der letzte Eintrag ins Handelsregister vom 24. Februar 2021
Eintrag im Handelsregister HR-.Statement-02 -2-.2021 HR-Statment-02-1-.2021
Steuerbefreiung
Mit Datum vom 21. September 2019 wurde vom Departement Finanzen und Soziales, Kanton Thurgau, bestätigt, dass die Snowland Children Foundation gemeinnützig und Steuer-befreit ist. Freiwillige Zuwendungen an die Stiftung sind somit ab sofort abzugsfähig:
Hauptzweck der Stiftung
Die Stiftung „Himalaya Snowland Children Foundation“ bezweckt die Unterstützung einer nachhaltigen Struktur, welche das Überleben der Tibeter als lebendige Gemeinschaft in der Diaspora, sei es in Indien, Nepal oder anderen Himalaya-Ländern sichert. Unter „nachhaltig“ verstehen wir, dass die jungen Tibeter in einer gesunden Umgebung aufwachsen, ausgewogen und ausreichend ernährt sind, eine gute Schulbildung und anschliessend eine Berufsausbildung erhalten. Damit sollen sie die Möglichkeit erhalten, in einem Umfeld, das die kritische Grösse für das Überleben als eine exil-tibetische Gemeinschaft aufweist, eine Arbeitsstelle zu finden, die es ihnen ermöglicht, eine Familie zu gründen und ein angemessenes Leben zu führen. Es ist somit auch im Sinne des Stiftungszweckes, nachhaltige Arbeitsplätze zu gründen oder unterstützen, die obiges Ziel ermöglichen.
Kann-Zweck
Die Stiftung kann ggf auch andere Kinder oder junge Menschen aus der Himalaya-Region unterstützen, so sie die Kriterien der benötigten Unterstützung für Ausbildung und Berufswahl erfüllen.
Dr. Bianca-Maria Exl-Preysch
Präsidentin des Stiftungsrates
bmexl@bluewin.ch
Informationen zu:
Tibeter in Indien
Seit 1959 sind etwa 150.000 Tibeter aus Tibet gekommen. Etwa 100,000 leben derzeit in Indien in verschiedenen Niederlassungen. SH der Dalai Lama lebt nun schon seit über 60 Jahren in Dharamsala, wo mittlerweile weitere 6,000 Tibeter leben und auch die Exil-Regierung domiziliert ist. Aber auch in Südindien gibt es grosse Niederlassungen und tibetische Klöster, genauso wie weitere Siedlungen und Klöster in Nordindien.
Seit SH der Dalai Lama 1959 aus Tibet fliehen musste, sind natürlich auch viele Kinder angekommen, manchmal mit und manchmal ohne Eltern. Oftmals mussten die Eltern (besonders in den ersten Jahren) im Strassenbau arbeiten und konnten sich nicht um ihre Kinder kümmern.
Das war der Beginn der sogenannten TCVs, Tibetan Children Villages (Tibetische Kinderdörfer). SH der Dalai Lama hat zusammen mit seiner älteren Schwester zunächste eines, später dann aber immer mehr dieser Kinderdörfer nach dem Beispiel der SOS-Kinderdörfer oder auch der Pestalozzi-Kinderdörfer in der Schweiz aufgebaut. Zu manchen Zeiten lebten in den insgesamt 8 Kinderdörfern 15,000 Kinder zwischen 3 und 18 Jahren!
Die ersten 50 Jahre haben immer Schwestern SH das Präsidium aller Kinderdörfer innegehabt. Erstmals in den letzten Jahren hat ein nuer Präsident die Leitung übernommen, Thupten Dorjee-la, der nicht aus der Familie des Dalai Lama stammt. Derzeit leben etwa 8,000 Kinder zwischen 5 und 15 Jahren (oder 18 je nach Kinderdorf) in den 8 TCV’s.
Informationen zu:
Tibeter in Nepal
In Helambu leben schon seit einigen Hunderten Jahren einige Tausend Tibeter, die damals aus Tibet eingewandert sind. Man sollte sie nicht verwechseln mit den Flüchtlingen aus Tibet. Die seit langer Zeit ansässigen Tibeter (mit nepalesischem Pass) werden im Allgemeinen “Sherpa” oder “Lama” mit Familien-Namen bezeichnet, wohl von ihrer ursprünglichen Tätigkeit (Sherpa = Träger) oder Herkunft (Lama = religiöser Stand) herrührend. Als Gruppe heissen sie Hyolmos.
Die Helambu Bergregion liegt nordöstlich von Kathmandu, bei den derzeitigen Strassenverhältnissen mindestens eine Tagesreise mit dem Allrad-Auto entfernt. Hier hatte das verheerende Erdbeben vom Frühjahr 2015 eines seiner beiden Epizentren und hat praktisch alle Häuser zerstört. Noch heute, 3 Jahre später, sieht man die verheerenden Verwüstungen. Die meisten Häuser wurden bestenfalls durch einfache Wellblech-Hütten ersetzt. Diese sind im Winter sehr kalt und im Sommer unerträglich heiss!
Aus der Schweiz kam Hilfe durch Helvetas und Caritas, unterstützt durch die Glückskette, welche aber vor allem Schulen wiederaufbauen. Für einzelne Dörfer als Gesamt-Konzept gibt es nur wenig Hilfe, meistens sind es Einzel-Aktionen kleiner Stiftungen oder Verbände, so wie sich auch unsere Stiftung für das Berg-Dorf Timbu und die umliegenden noch kleineren Dörfer wie Embalama entschieden hat, das bisher ausser von uns keine Hilfe von aussen erhalten hat.